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Schmerzmittel: Forscher warnen vor Wirkstoff Diclofenac


Forscher: Diclofenac wird zu oft verschrieben

Von dapd
13.02.2013Lesedauer: 2 Min.
Schmerzmittel: Forscher warnen vor dem Wirkstoff Diclofenac.Vergrößern des BildesSchmerzmittel: Forscher warnen vor dem Wirkstoff Diclofenac. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Diclofenac ist ein bekannter Wirkstoff in Schmerzmitteln. Besonders ältere Menschen nehmen es täglich ein - in nicht immer unbedenklichen Mengen. Obwohl bekannt ist, dass Medikamente mit diesem Wirkstoff das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle erhöhen, verschreiben es die Ärzte immer wieder.

Harmlose Alternativen nur selten verschrieben

Seit über einem Jahrzehnt ist bekannt, dass Diclofenac für bestimmte Menschen ein vergleichbar hohes Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle birgt, wie das vom Markt genommene Skandalpräparat Vioxx. Die harmlosere Alternative Naproxen verschreiben Ärzte dennoch weit seltener, berichten Forscher im Fachjournal "PLoS Medicine".

Diclofenac vier Mal häufiger verkauft als Naproxen

Patricia McGettigan vom William Harvey Forschungsinstitut in London und David Henry von der Universität Toronto haben die anhaltende Popularität von Diclofenac zum Anlass genommen, den Umgang mit der bedenklichen Präparat zu untersuchen. Nach Angaben der Studie wurde Diclofenac im Jahre 2011 in 15 Ländern vier Mal so häufig verkauft wie Naproxen.

Zusammen mit dem bei Rheuma und Gicht gebräuchlichen Wirkstoff Etoricoxib macht Diclofenac durchschnittlich ein Drittel aller verschriebenen nichtsteroidalen Entzündungshemmer aus.

Risiken werden im klinischen Alltag übersehen

Etoricoxib, Diclofenac und das verbotene Rofecoxib (Handelsname Vioxx) sind den Forschern zufolge vergleichbar gefährlich, was Herzinfarkte und Schlaganfälle betrifft. "Die Befunde zeigen, dass die Belege für die Risiken von Diclofenac bislang kaum Eingang gefunden haben in den klinischen Alltag", bemängeln die Autoren der Studie.

Forscher fordern Vermarktungsverbot für Diclofenac

"Diclofenac hat keine Vorteile hinsichtlich der Magen-Darm-Verträglichkeit, aber es hat eindeutige Herz-Kreislauf-Nachteile", warnt McGettigan. Ihr Kollege Henry fordert: "Da es sicherere Alternativen gibt, sollte Diclofenac von den nationalen Listen unentbehrlicher Arzneimittel entfernt werden." McGettigan geht einen Schritt weiter. Sie betont, es gebe "starke Argumente für ein weltweites Vermarktungsverbot".

Ärzte müssen die Wirkstoffwahl besser informiert treffen

In einem begleitenden Kommentar unterstützen die indischen Mediziner Srinath Reddy und Ambuj Roy die Forderungen ihrer Kollegen, Diclofenac von den Listen unentbehrlicher Arzneimittel zu entfernen. Sie betonten allerdings noch einen weiteren Aspekt: "Die weiter reichende Herausforderung besteht darin, sicherzustellen, dass jeder, der für die Sicherheit von Patienten verantwortlich ist, informierte Entscheidungen in angemessener und zügiger Weise trifft."

Und auch wenn die Untersuchung sich nicht gezielt auf Deutschland bezieht - wird auch hier das Schmerzmittel häufig verschrieben. Betroffene sollten ihren Arzt fragen, ob nicht auch schonendere Medikamente für sie in Frage kommen könnten.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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