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Durchblutungsstörung im Kopf schaden dem Gehirn


Von Schlaganfall bis Sprachstörungen
Was Durchblutungsstörungen im Kopf anrichten können


Aktualisiert am 12.06.2022Lesedauer: 3 Min.
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Durchblutungsstörungen im Gehirn können zu Schlaganfällen und Sehstörungen führen.Vergrößern des Bildes
Durchblutungsstörungen im Gehirn können zu Schlaganfällen und Sehstörungen führen. (Quelle: koya79/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Wenn das Gehirn nicht ausreichend versorgt wird, können im bleibende Schäden entstehen. Doch meist kündigen sich schwere Durchblutungsstörungen an.

Durchblutungsstörungen im Kopfbereich sind häufig die Folge von Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und Gefäßverkalkungen (Arteriosklerose). Da sich die Gefäße meist über einen längeren Zeitraum hinweg verschließen, werden die ersten Anzeichen einer Durchblutungsstörung oft nicht ernst genommen oder falsch gedeutet.

Symptome für eine Durchblutungsstörung im Gehirn

Wird der Kopf nicht ausreichend durchblutet, kommt es in bestimmten Arealen des Gehirns zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff. Diese kann sich auf unterschiedliche Art zeigen. Folgende Beschwerden und Symptome können auftreten:

  • Wahrnehmungs- und Bewusstseinsstörungen
  • Schwindel, Übelkeit und Erbrechen
  • Störungen des Sehvermögens
  • Konzentrationsprobleme
  • Gedächtnisstörungen
  • Taubheitsgefühl in Armen und Beinen
  • Lähmungen im Bereich des Gesichts, der Arme und Beine
  • Koordinationsschwierigkeiten
  • Schmerzen im Bereich der Nackenmuskulatur

Akute und chronische Störung der Durchblutung

Da Durchblutungsstörungen an den verschiedensten Stellen im Gehirn auftreten und sowohl vorübergehend als auch chronisch sein können, äußern sich die Symptome unterschiedlich. Bei chronischen Mangeldurchblutung (Ischämie) im Gehirn ist vor allem die Gedächtnisleistung in Mitleidenschaft gezogen. Sie kann zu einer vaskulären Demenz führen.

Vorboten eines Schlaganfalls

Eine akute Durchblutungsstörung im Gehirn führt dagegen meist zu Empfindungs- und Wahrnehmungsstörungen. Die Beschwerden dauern wenige Minuten bis zu einigen Stunden an und werden als transitorische ischämische Attacken (TIA) bezeichnet. Da sie oft Vorboten eines Schlaganfalls sind, sollten sie dringend von einem Arzt abgeklärt werden.

Ursachen für eine gestörte Durchblutung im Kopf

Wenn das Gehirn unzureichend mit Blut und Sauerstoff versorgt wird, liegt meist eine Verengung der Gefäße vor. Die häufigste Ursache hierfür ist eine Verkalkung der Arterien (Arteriosklerose). Dabei lagern sich bestimmte Stoffe in die Arterienwand ein und verstopfen die Gefäße. Im schlimmsten Fall kommt es dabei zu einem Gefäßverschluss (Embolie), der einen Schlaganfall auslöst. Auch Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern) können die Durchblutung des Gehirns beeinträchtigen und zu Sauerstoffmangel führen.

Möglich ist auch, dass Gefäßentzündungen im Gehirn, bedingt durch Medikamente oder Drogenkosum, eine Durchblutungsstörung auslösen. Darüber hinaus kann ein Aneurysma (Aussackung eines Blutgefäßes) im Bereich des Gehirns eine Minderdurchblutung verursachen. Es birgt zudem die Gefahr zu reißen und schwere Blutungen in der Schädelhöhle hervorzurufen. Möglich ist auch, dass Verspannungen der Halswirbelsäule, die sich meist in Schmerzen im Nacken zeigen, die Durchblutung des Kopfes stören. In seltenen Fällen ist eine angeborene Fehlbildung der Blutgefäße die Ursache für Durchblutungsstörungen im Gehirn.

Behandlung: Welche Methoden gibt es?

Die Therapie einer Durchblutungsstörung im Gehirn hängt davon ab, welche Ursachen zugrunde liegen und welche Organe betroffen sind. Entscheidend ist außerdem, ob es sich um einen medizinischen Notfall (Schlaganfall) handelt oder ob die Durchblutungsstörungen länger bestehen.

Da die Ursachen für einen gestörten Blutfluss sehr vielfältig sind, muss die Behandlung in enger Abstimmung mit dem Neurologen, Kardiologen und gegebenenfalls auch Gefäßspezialisten erfolgen. Soweit sich keine Verengungen der Gefäße nachweisen lassen, werden meist Medikamente zur Verbesserung der Fließeigenschaften des Blutes (sogenannte Blutverdünner) zum Einsatz kommen. Wenn ein Blutgerinnsel die Gefäße verstopft oder die Halsgefäße zu stark verengt sind, muss möglicherweise auch operiert werden.

Durchblutungsstörung: So beugen Sie vor

Durchblutungsstörungen im Kopf stehen in den meisten Fällen im Zusammenhang mit dem individuellen Lebensstil. Damit es erst gar nicht zu einem Sauerstoffmangel im Gehirn kommt, sollten Sie folgende Risikofaktoren meiden:

  • Rauchen
  • Übergewicht
  • Bewegungsmangel
  • unausgewogene Ernährung
  • erhöhte Blutfettwerte
  • Erhöhte Blutzuckerwerte (Diabetes Mellitus)

Das Risiko für Durchblutungsstörungen steigt mit zunehmendem Alter. Denn die Gefäße verlieren an Elastizität und können sich verengen. Unter den 60- bis 70-Jährigen hat jeder Zehnte eine Durchblutungsstörung. Umso wichtiger ist es, auf eine gesunde Lebensweise mit regelmäßgem Sport, ausgewogener Ernährung und Rauchverzicht zu achten. Auf diese Weise können Sie auch Arteriosklerose vorbeugen.

Durchblutungsstörung in Ohren und Augen

Wenn der Blutfluss zwischen Herz und Kopf gestört ist, kann es auch zu Durchblutungsstörungen im Ohr kommen. Dort sind die Arterien, die die Zellen des Ohres mit Sauerstoff versorgen, verhältnismäßig klein. Durchblutungsstörungen werden daher sehr früh wahrgenommen, beispielsweise in Schwindelsymptomen. Es kann aber auch zu Tinnitus oder dem kompletten Ausfall des Hörsinnes kommen, was als Hörsturz bezeichnet wird. Ebenso können Verletzungen den Blutfluss des Ohres blockieren.

Durchblutungsstörungen in den Augen, bei denen meist die Netzhaut (Retina) oder der Sehnerv betroffen sind, äußern sich in einer rapiden Verschlechterung des Sehvermögens und Sehstörungen. Da die Nervenzellen im Auge ohne Blut- und Sauerstoffversorgung nur rund eine Stunde überleben, muss medizinisch schnell gehandelt werden. Sonst drohen schwere Sehschäden, die bis zur Blindheit führen können. Wichtig ist, die Ursache der Erkrankung (meist Diabetes oder Bluthochdruck) zu behandeln, damit sich die Gefäße nicht verschließen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Deutsche Gesellschaft für Angiologie Gesellschaft für Gefäßmedizin e.V. (DGA), www.dga-gefaessmedizin.de (abgerufen 20.4.2022
  • Berufsverband Deutscher Internisten e.V., www.internisten-im-netz.de (Abruf 20.04.2022)
  • S3-Leitlinie Periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK), abrufbar unter leitlinien.dgk.org (Abruf 20.04.2022)
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