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Der Fuchsbandwurm wird nicht durch Beeren übertragen


Fuchsbandwurm
Der Fuchsbandwurm wird nicht durch Beeren übertragen

nho

Aktualisiert am 21.07.2018Lesedauer: 2 Min.
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Waldbeeren: Beim Pflücken von Beeren im Wald müssen Sie keine Angst haben, sich mit dem Fuchsbandwurm zu infizieren.Vergrößern des Bildes
Waldbeeren: Beim Pflücken von Beeren im Wald müssen Sie keine Angst haben, sich mit dem Fuchsbandwurm zu infizieren. (Quelle: Kativ/getty-images-bilder)

Die Saison der vitaminreichen Beeren ist eröffnet und die Auswahl an heimischen Früchten besonders groß. Doch während man die Beeren früher noch sorglos direkt vom Strauch in den Mund gepflückt hat, haben heute viele Menschen Angst vor dem Fuchsbandwurm. Dabei ist ein Zusammenhang bisher nicht belegt.

Befallene Tieren spüren den Parasiten kaum

Wenn jetzt die Heidelbeeren und Brombeeren reifen, zögern viele Menschen beim Spazierengehen, von den Früchten zu naschen. Zumindest die tief hängenden Früchte werden meist gemieden. Grund dafür ist die Angst vor einer möglichen Infektion mit dem Fuchsbandwurm. Denn lange Zeit vermutete man einen Zusammenhang zwischen Fuchsbandwurm-Infektionen und dem Essen von Wildbeeren. Dabei haben Mediziner schon vor einigen Jahren offiziell Entwarnung gegeben. Eine Infektion beim Verzehr von Waldbeeren mit dem Fuchsbandwurm sei nicht erwiesen, erklärten sie.

Fuchsbandwürmer sind vor allem in Mitteleuropa verbreitet und leben im Darm von Füchsen und etwas seltener auch in Hunden und Katzen. Als Zwischenwirt dienen Mäuse. Befallene Tiere spüren den Parasiten kaum. Manche leben sogar noch viele Jahre mit ihm. Für den Menschen allerdings kann eine Infektion fatale Folgen haben: Es kommt zu einer so genannten Echinokokkose, die nach und nach die inneren Organe zerstört.

Wie kann sich ein Mensch anstecken?

Eine Aufnahme von Wurmeiern geschieht laut Robert Koch-Institut durch verunreinigte Hände. Ursache dafür ist in der Regel der direkte Kontakt mit Haustieren, an deren Fell die Eier haften können, oder der Umgang mit verseuchter Erde. Kommt ein infizierter Hund über ein Beutetier - meist eine Maus oder Ratte - in Kontakt mit dem Fuchsbandwurm, besiedelt dieser den Darm des Haustieres. Die Eier des Wurmes werden mit dem Stuhl ausgeschieden. Schnüffelt das Tier dann an seinem Kot, bleiben die Wurmeier am Fell haften und gelangen über Körperkontakt zum Menschen. Hygiene ist deshalb extrem wichtig: Nach dem Streicheln sollte man sich die Hände waschen und außerdem die Vierbeiner regelmäßig vom Tierarzt entwurmen lassen.

Symptome zeigen sich erst nach vielen Jahren

Nimmt der Mensch die Bandwurmeier auf, gelangen sie in den Dünndarm, wo die Larven schlüpfen. Über das Blut dringen sie in die Leber des Menschen ein. Erst nach 10 bis 15 Jahren treten die ersten Symptome der Echinokokkose auf: Schmerzen im Oberbauch, Völlegefühl, Unwohlsein. Zu diesem Zeitpunkt ist die Krankheit aber schon so weit fortgeschritten, dass keine Heilung mehr möglich ist. Der Patient muss lebenslang Medikamente schlucken. In einem früheren Stadium wäre eine Heilung noch möglich. Doch da die Symptome so lange ausbleiben, kann ein Arzt den Wurmbefall im Frühstadium nur zufällig entdecken.

Vorsicht in Risikogebieten

Auch wenn die Experten Entwarnung gegeben haben, bleibt ein Restrisiko bestehen. So sollten in den süddeutschen Risikogebieten Waldfrüchte oder Obst aus Bodennähe gründlich gewaschen werden. Die meisten Echinokokkosefälle kommen in der Schwäbischen Alb, der Alb-Donau-Region, in Oberschwaben und dem Allgäu vor. Im übrigen Deutschland gab es bislang nur Einzelfälle im Abstand von mehreren Jahren.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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