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Nahrungsergänzungsmittel: Vitaminpillen verkürzen das Leben


Nahrungsergänzungsmittel
Vitaminpillen verkürzen das Leben

cme

11.10.2011Lesedauer: 2 Min.
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Nahrungsergänzungsmittel: Vitaminpillen können auch schaden.Vergrößern des Bildes
Vitaminpillen können auch schaden. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Etwas Magnesium hier, ein bisschen Vitamin C da: Um ihrer Gesundheit auf die Sprünge zu helfen, schlucken viele Menschen Vitamin- oder Mineralstoffpillen. "Kann ja nicht schaden", denken sie - liegen damit aber falsch. US-Forscher haben herausgefunden: Bei älteren Frauen können die Nahrungsergänzungsmittel sogar das Leben verkürzen - mit einer Ausnahme: Kalzium-Tabletten wirken sich offenbar positiv auf die Lebenserwartung aus, berichtet BBC Online.

Vitamineinnahme erhöht Sterberate

In der so genannten Iowa Women's Health Study beobachteten die Wissenschaftler mehr als 38.000 Frauen über einen Zeitraum von 12 Jahren. Zu Beginn der Studie 1996 waren die Probandinnen im Schnitt 62 Jahre alt. Während des Studienzeitraums wurden sie dreimal befragt, ob sie regelmäßig Nahrungsergänzungsmittel einnehmen und welche. Am Ende der Studie im Dezember 2008 waren rund 40 Prozent der Frauen gestorben. Die Forscher werteten anschließend aus, wie das Sterberisiko mit der Vitamineinnahme zusammenhing.

Kalzium-Einnahme mit positivem Effekt

Das Ergebnis: Die Einnahme von fast allen Vitaminen und Mineralstoffen ging mit einem höheren Sterberisiko einher. So war die Sterberate von Frauen, die Multivitamin-Tabletten eingenommen hatten, um 2,4 Prozent höher. Bei Vitamin B6 und Eisen war sie um rund vier Prozent höher, bei Folsäure sogar um knapp sechs Prozent. Eine Ausnahme gab es allerdings: Die Einnahme von Kalzium-Tabletten ging mit einem um 3,8 Prozent niedrigeren Sterberisiko einher.

Weniger ist mehr

Die Forscher geben zu, dass die Ergebnisse nur ein grober Hinweis dafür sind, dass zu viele künstliche Vitamine möglicherweise schaden. So wurde in der Untersuchung nicht der Gesundheitszustand der Teilnehmerinnen berücksichtigt. Allerdings zeigten bereits frühere Studien, dass die Einnahme von Vitaminpräparaten schaden kann. Wissenschaftler der Universität Kopenhagen wiesen in einer Metastudie nach, dass die Einnahme der Vitamine E, Betakarotin und Vitamin A die Sterblichkeit erhöhten.

Vitamintabletten für Gesunde überflüssig

Dass Vitamintabletten für gesunde Menschen überflüssig sind, bestätigen auch deutsche Experten: "Das ist definitiv nicht nötig", sagt Ernährungswissenschaftlerin Isabelle Keller von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE). Das Lebensmittelangebot in Deutschland sei ganzjährig unglaublich groß. "Wir haben die Möglichkeit, uns das ganze Jahr über problemlos mit genügend Vitaminen zu versorgen", so die Expertin. Lediglich in speziellen Lebenssituationen könne eine zusätzliche Einnahme sinnvoll sein. Als Beispiel nennt Keller Schwangerschaft und Stillzeit sowie Phasen der Diät oder Krankheit. Dann solle man aber auf jeden Fall einen Arzt um Rat fragen.

Vorsicht vor Überdosierung

Das Problem: Vor allem fettlösliche Vitamine - also die Vitamine A, D, E und K sowie Beta-Carotin - reichern sich im Körper an und können bei Überdosierung schaden. Bislang gibt es für Vitaminpräparate noch keine verbindlichen Höchstmengen, die den Vitamingehalt in Pillen und Pülverchen begrenzen. "Wir befinden uns da rechtlich in einer Grauzone", sagt Keller. Dem Verbraucher bleibt nur der kritische Blick auf die Packung: Erreicht der Vitamingehalt einer Tablette die empfohlene Tagesdosis oder liegt er sogar darüber, ist Vorsicht geboten. Im Zweifel sollte man die Vitaminpillen lieber im Regal liegen lassen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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