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Gaza-Krieg: Israels Armee evakuiert Rafah vor Beginn von Militäroperation


Militäroperation erwartet
Israelische Armee räumt Rafah in Gaza

Von t-online, dpa, reuters
Aktualisiert am 09.05.2024Lesedauer: 3 Min.
Menschen stehen an einem Ort in Rafah nach einem Luftangriff: In die Stadt im Süden Gazas sind Hunderttausende geflohen. (Quelle: Hatem Khaled/reuters)Vergrößern des BildesMenschen stehen in Rafah nach einem Luftangriff: In die Stadt im Süden Gazas sind Hunderttausende geflohen. (Quelle: Hatem Khaled)
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Seit Wochen wird über den Beginn einer israelischen Offensive in Rafah spekuliert. Nun werden mehrere Bezirke der Stadt geräumt.

Vor einem erwarteten Militäreinsatz hat Israels Armee mit der Räumung der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen begonnen. Das Militär rief die Einwohner des östlichen Teils der Stadt an der Grenze zu Ägypten dazu auf, sich in das einige Kilometer nördlich gelegene Al-Mawasi-Lager am Mittelmeer zu begeben. Die Armee plant nach eigenen Angaben einen "begrenzten Einsatz" zur Zerschlagung der Terrororganisation Hamas.

Das israelische Armeeradio berichtet, dass sich die Räumungen auf einige Randbezirke von Rafah konzentriere, von denen aus die Menschen in Zeltstädte in den nahe gelegenen Städten Chan Junis und Al-Mawasi gebracht werden sollen. Schätzungsweise 100.000 Menschen sind laut Militär betroffen.

Indirekte Verhandlungen Israels mit der Hamas in Kairo über eine neue Feuerpause im Gaza-Krieg und die Freilassung von Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge waren zuvor ohne Ergebnis geblieben.

Hamas griff israelischen Grenzübergang an – Soldaten getötet

Rafah gilt als letzte Bastion der islamistischen Terrororganisation Hamas im Gazastreifen, die mit ihrem Angriff auf Israel am 7. Oktober den Gaza-Krieg ausgelöst hatte. Erst am Sonntag hatte die Hamas Israel aus der Nähe von Rafah angegriffen. Sie feuerten auf den israelischen Grenzübergang Kerem Schalom und töteten dabei drei israelische Soldaten.

Kerem Schalom ist der wichtigste Grenzübergang für die Lieferung von Hilfsgütern aus Israel in den Gazastreifen, die Armee schloss ihn nach dem Raketenangriff vorübergehend. Das Militär bombardierte im Anschluss nach eigenen Angaben den Ort nahe Rafah, von dem der Angriff ausgegangen war.

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Hunderttausende Palästinenser nach Rafah geflohen

In Rafah haben mehr als eine Million Palästinenser vor den Kämpfen zwischen der israelischen Armee und den Extremisten Zuflucht gesucht. Sie harren seit Monaten unter immer prekäreren Bedingungen auf engstem Raum aus. Israel hatte zur Vorbereitung eines Angriffs Zehntausende Zelte beschafft, um Zivilisten außerhalb von Rafah unterzubringen.

Die Hamas habe ihre Kämpfer in Rafah auf den Einsatz gegen Israel vorbereitet und sie mit Proviant und Waffen versorgt, hieß es aus Israel. Auch die Zahl der Wächter für die Geiseln ist nach Medienberichten verstärkt worden.

Nach Informationen des "Wall Street Journal" will Israel seine Bodenoffensive in Rafah in Etappen durchführen. Das Blatt schrieb von zwei bis drei Wochen Evakuierung und sechs Wochen Offensive. Mehr dazu lesen Sie hier.

Israels Verbündete hatten seit Monaten eindringlich vor einer solchen Offensive in Rafah gewarnt, weil sich dort Hunderttausende palästinensischer Binnenflüchtlinge drängen. Israel hält den Einsatz jedoch für unumgänglich, um eine Zerstörung der Kampffähigkeiten der Hamas sicherzustellen. Anderenfalls könne sie nach Kriegsende wiedererstarken. Zudem sollen sich Geiseln in Rafah befinden.

Bislang kein Durchbruch bei Verhandlungen

Die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und eine Freilassung der von der Hamas genommenen Geiseln waren zuletzt wieder ins Stocken geraten. Auch am Wochenende gab es keinen Durchbruch. Die Hamas und die israelische Regierung beharrten auf ihren gegensätzlichen Positionen und warfen sich gegenseitig eine Behinderung der Gespräche vor.

Die Hamas erklärte am Sonntagabend, die jüngste Verhandlungsrunde sei beendet. Man werde nun über das weitere Vorgehen beraten. Die Hamas fordert etwa, dass eine Feuerpause in ein vollständiges Kriegsende münden müsse. Das lehnt Israel ab.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bekräftigte am Sonntag, Israel sei bereit, die Kämpfe im Gegenzug für die Freilassung von Geiseln aus der Gewalt der Extremisten pausieren zu lassen. Der Militäreinsatz werde aber erst beendet, wenn die Hamas entmachtet sei.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen Reuters und dpa
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