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Italien | Herculaneum: Forscher finden Platons Grab bei Neapel dank Papyrus


Nach mehr als 2.000 Jahren
Verkohlter Papyrus aus Herculaneum gibt Geheimnis preis

Von t-online, dom

Aktualisiert am 25.04.2024Lesedauer: 2 Min.
Die rund 2.000 Jahre alten verkohlten Papyrusrollen aus Herculaneum sehen nicht besonders spektakulär aus, sie sind es aber.Vergrößern des BildesDie mehr als 2.000 Jahre alten verkohlten Papyrusrollen aus Herculaneum: Sie sehen nicht besonders spektakulär aus, sind es aber. (Quelle: IMAGO)
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Ein verkohlter Papyrus aus der verschütteten Stadt Herculaneum hat seinen spektakulären Inhalt preisgegeben – das Grab eines legendären Philosophen.

Platon, ein antiker griechischer Philosoph und Schüler des Sokrates, gründete 387 v. Chr. mit der "Akademia" in Athen die erste Philosophenschule Europas. Sie bestand bis ins Jahr 529 n. Chr. und damit weit über den Tod Platons (348 oder 347 v. Chr.) hinaus. Bekannt ist, dass der große Grieche auf dem Gelände der Universität bestattet wurde. Der genaue Standort seines Grabes war aber ein Rätsel – bis jetzt.

Der italienische Papyrologe Graziano Ranocchia von der Universität Pisa hat die Grabstätte Platons jetzt erstmals mithilfe uralter Papyri genau lokalisiert. Seinen Angaben nach soll er in einem Garten der Schule – einem privaten Bereich, der für die platonische Schule der Akademie von Athen bestimmt war – in der Nähe des sogenannten Museion (heiliger Schrein der Musen) begraben liegen. "Bisher war nur bekannt, dass er allgemein in der Akademie begraben wurde", sagte Ranocchia dem österreichischen TV-Sender ORF.

Ranocchias Entdeckung ist auf Informationen aus der Schriftrolle des Philodemus von Epikur zurückzuführen, die die Geschichte der "Akademie" Platons erzählt. An den Text aus der Rolle zu kommen, war aber denkbar schwer und dauerte drei Jahre. Der Papyrus war vor etwa 260 Jahren mit etwa 800 anderen Schriftstücken bei der Ausgrabung Herculaneums (im Jahr 79 n. Chr. beim Ausbruch des Vesuvs verschüttet) gefunden worden und war völlig verkohlt.

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Ranoccia und seinem Team gelang es, die Schriftrollen mithilfe eines bionischen Auges und künstlicher Intelligenz auszulesen. Das bionische Auge habe im Vergleich zu einer früheren Untersuchung aus dem Jahr 1991 rund 30 Prozent mehr Text in dem rund tausend Wörter starken Dokument über die Geschichte der "Akademia" entziffern können.

Die Experten wollen jetzt Hunderte weitere Papyri aus Herculaneum analysieren. Die erhaltenen Bilder und Informationen sollen in einem frei zugänglichen Online-Archiv gespeichert werden.

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