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Sex auf Rezept | Ärzte sollten Sex verschreiben


Kolumne "Lust, Laster und Liebe"
Ich fordere "Sex auf Rezept"

  • Jennifer Buchholz
MeinungEine Kolumne von Jennifer Buchholz

16.02.2022Lesedauer: 3 Min.
Meinung
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Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.

Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.
Heilmittel: Sex kann auch bei kleineren Wehwehchen helfen. (Symbolbild)Vergrößern des Bildes
Rezept: Nicht jeder versteht, was einem der Arzt verschrieben hat. (Symbolbild) (Quelle: LumiNola/getty-images-bilder)

Sex hat so viele positive Einflüsse auf die Gesundheit. Warum machen wir nicht mehr daraus? Aus einem ganz einfachen Grund.

Wussten Sie, dass ein Orgasmus die Nase – zumindest kurzfristig – befreien kann? Was amüsant klingt, ist ein Fakt, den deutsche Forscher entdeckt haben. Der Höhepunkt hat ihnen zufolge einen ähnlichen Effekt wie ein Nasenspray: Er lässt die Schleimhäute abschwellen, sodass die Patienten wieder frei atmen können. Okay, die Wirkung hält nur bis zu 60 Minuten an. Dennoch ist dieser Benefit wesentlich besser für die Gesundheit als ein Nasenspray – und noch dazu deutlich spaßiger und günstiger.

Und damit nicht genug. Eine andere Studie zeigt, dass ein Orgasmus Periodenschmerzen lindern kann. Statt sich also mit Paracetamol, Ibuprofen und Co. vollzupumpen, empfiehlt sich auch hier das kurze Vergnügen mit dem/der Liebsten. Schmerzmittel sollte man schließlich nur in Maßen einnehmen.

Sex sollte verschrieben werden

Wenn Sie mich fragen, gibt es noch viele weitere Vorteile, die ziemlich deutlich beweisen: Sex ist nicht nur aus den gängigen Gründen beliebt. Er kann mindestens so gut wie Medizin sein – wenn nicht sogar besser. Geschlechtsverkehr kann Inkontinenz sowie Potenzproblemen vorbeugen, entspannen, verbessert den Schlaf, baut Stress ab, stärkt das Immunsystem. Diese Liste ließe sich noch um einiges verlängern. Daher fordere ich: Sex sollte es auf Rezept geben!

Wäre es nicht grandios, wenn Ärzte anstelle von unaussprechlichen Pillen-, Tropfen- oder Spritzennamen einfach "Sex" aufs Rezept schreiben würden? Was das hieße? Pärchen bekämen ein paar Tage frei, in denen sie sich ausschließlich Zeit für Zärtlichkeiten nehmen. Erkrankte Singles wären ebenfalls für ein paar Tage arbeitsunfähig geschrieben und könnten währenddessen ihre Leiden durch Sex mit ihren Affären oder speziellen Care-Sex-Profis lindern – zu Hause oder in einer Art Care-Freudenhaus. Das Angebot würde selbstverständlich auch für Liierte bestehen.

Das alles mag für den einen oder die andere absurd klingen. Aber mal ehrlich: Anstatt sich Substanzen einzuwerfen, deren Beipackzettel auch als Buch durchgehen könnten und deren mögliche Nebenwirkungen den genauen Leser erschaudern lassen, würde man sich einfach ein paar schöne Verwöhnstunden verschreiben lassen. Idealerweise inklusive entsprechender Sex-Accessoires. Das wäre im Übrigen auch viel nachhaltiger. Denn Sex auf Rezept wirkt nicht nur kurzfristig. Regelmäßig angewendet – vielleicht als Reha-Maßnahme – kann er sogar Krankheiten vorbeugen. Und, das wusste schon Henry Ford: Sex verbessert die Produktivität. Arbeitgeber sollten also ebenfalls pro sein.

Die Wirklichkeit sieht anders aus

Doch blicken wir den Tatsachen ins Auge: Sex auf Rezept wird wohl es nie geben. Sie fragen sich, wieso? Wäre die Umsetzung wirklich möglich, dann würde solch eine Idee an bestimmten moralischen Leitlinien scheitern. Eigentlich wäre das seltsam. Es gibt schließlich schon jetzt Sexarbeiter, die geschult sind, auf bestimmte Handicaps ihrer Kunden zu achten und sie entsprechend zu behandeln. Zudem ist professionell angebotener Sex ja beileibe nichts Neues und könnte so ein ganz anderes Image bekommen.

Nur ist da neben den gesellschaftlichen Moralvorstellungen noch etwas: die Pharmaindustrie. Um nicht missverstanden zu werden: Viele Medikamente und Wirkstoffe, die gegen kleinere Wehwehchen und lebensbedrohliche Krankheiten entwickelt wurden, sind ein großes Glück für uns alle. Dennoch haben es alternative Möglichkeiten zu den bewährten schulmedizinischen Maßnahmen teilweise zu Unrecht sehr schwer. Und das ist schade!

Jennifer Buchholz, Redakteurin bei t-online.de, schreibt in ihrer Kolumne "Lust, Laster, Liebe" über Liebe, Partnerschaft und Sex.

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