Langsamer Sex sorgt für ein erfülltes Liebesleben

Stress und Hektik prägen unser Leben – und das nicht nur im Job. Mittlerweile nehmen wir uns nur selten Zeit für unsere Sexualität. Die Folge: Wir sind zu verspannt und in immer mehr Partnerschaften ist Sex alles andere als befriedigend. Mit diesen Tipps verheißt Sex auch nach 20 Jahren Ehe Ekstase.

Achtsamkeit ist der Schlüssel

In vielen Beziehungen nimmt die Lust auf Sex mit den Jahren ab. Doch die meisten Paare leiden darunter, dass sie kaum noch miteinander schlafen. Die Sexualtherapeutin Diana Richardson erklärt im Interview mit Brigitte Woman, wie Paare wieder neuen Schwung in ihr Schlafzimmer bringen. Ihre Lösung: Einfach mal langsam machen. Beim sogenannten Slow Sex nehmen sich Mann und Frau Zeit für die Liebe um den Körper des anderen intensiv zu spüren und jeden Moment und jede Berührung bewusst wahrzunehmen und zu genießen. Im Kern lehrt Slow Sex Achtsamkeit, denn die ist es, was ihn so lustvoll macht.

Der Orgasmus ist nicht das Ziel

Guter Sex ist wenn beide kommen? Nicht so beim Slow Sex. Denn hierbei ist ein wesentlicher Aspekt der Verzicht auf einen Orgasmus. Die Energie, die während des Sex aufgebaut wird, verbleibe auch nach dem Sex im Körper, erklärt die Sexexpertin. Außerdem wird nicht auf den Orgasmus hingearbeitet und gibt keine Enttäuschung, wenn es mal nicht klappt mit dem Höhepunkt. Männer haben zudem während dem Sex nicht länger die Unsicherheit vielleicht zu früh zu kommen oder ihre Partnerin nicht zu befriedigen. Und auch Frauen gehen entspannter an die Sache heran, wenn sie nicht auf ein Ziel hinsteuern müssen.

Eine Erektion ist nicht nötig

Der wichtigste Faktor bei Slow Sex ist Zeit. Konventioneller Sex dauert im Schnitt etwa zwanzig bis dreißig Minuten. Beim Slow Sex ist der Penis des Mannes über ein bis zwei Stunden in der Vagina der Frau. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob er eine Erektion hat oder nicht, berichtet Richardson. Sowohl Männer als auch Frauen können auf diese Weise viel besser entspannen und sich fallen lassen. Die Expertin empfiehlt, beim Slow Sex immer Gleitmittel zu verwenden. Denn so müssen auch Frauen nicht erst erregt werden, bevor es los gehen kann.

Ekstase ist kühl

Beim Slow Sex bleibt man aufgrund der Langsamkeit entspannt, denn sie nimmt dem Sex die Hitze. Und das sei auch gut so, wie die Sextherapeutin erklärt. Die meisten Menschen seien oft viel zu erregt, um wirklich guten Sex zu haben. Heißer Sex führe nicht zur Ekstase, weil man durch die Erregung viel zu angespannt ist. Slow Sex hingegen ist ekstatisch. Paare sollten sich deshalb mehr Spielraum für ihre Sexualität einräumen und versuchen ein anderes Verständnis davon zu gewinnen. So könne man sogar bis an sein Lebensende Sex haben, so das Versprechen der Expertin.