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Wolfsmilch (Euphorbia): Wie giftig ist die beliebte Staude?


Vorsicht beim Hantieren
Wolfsmilch: Wie giftig ist die beliebte Staude wirklich?

t-online, hm

Aktualisiert am 25.07.2023Lesedauer: 3 Min.
Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias): Ihre kleinen Blüten duften nach Honig.Vergrößern des BildesZypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias): Ihre kleinen Blüten duften nach Honig. (Quelle: imagebroker/imago-images-bilder)
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Im Garten wächst sie als Bodendecker oder Hochstaude – die farbenfrohe Wolfsmilch. Doch Vorsicht! Einige Pflanzenteile sind besonders giftig, oder wie der Volksmund sagt: gefährlich wie ein Wolf.

Im Jahr 2013 wurde die Wolfsmilch (Euphorbia) vom Bund deutscher Staudengärtner (BdS) zur Staude des Jahres gekürt. Ein Grund ist ihre Vielfalt. Weltweit gibt es über 2.000 Arten der Gattung Wolfsmilch.

Zwar sind es in unseren Breiten etwas weniger Exemplare, die sich für den Garten eignen. Doch lohnt es sich allemal, die Pflanze hierzulande zu kultivieren – auch wenn Teile mancher Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae) giftig sind. Das gilt zum Beispiel für die heimische Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias).

Wie giftig ist Wolfsmilch?

Passend zum Namen ist es vor allem der Milchsaft, der in den Stängeln der Pflanze enthalten und giftig ist. Die Informationszentrale gegen Vergiftungen der Universitätsklinik Bonn warnt, dass der Milchsaft Triterpensaponine und Diterpenester sowie das Triterpengemisch Euphorbon enthält. Hierbei handelt es sich um stickstoffhaltige Verbindungen, die gesundheitsgefährdend sind. Problematisch ist, dass es bei Kontakt mit der Wolfsmilch zu Vergiftungserscheinungen auf der Haut kommen kann (Blasenbildung). Gelangt der giftige Saft zudem in die Schleimhäute, können diese angegriffen oder gar zerstört werden. Bei Augenkontakt kann es zum Erblinden kommen.

Vergiftung: Welche Symptome treten auf?

Haben Sie den Milchsaft oder Pflanzenteile wie die Stängel, die Kapselfrüchte oder die Blüten der Zypressen-Wolfsmilch verzehrt, können starke Entzündungen der Schleimhaut auftreten. Damit einher geht oftmals ein Brennen im Mund- und Rachenbereich. Folgende Symptome können zusätzlich auftreten:

  • Erbrechen
  • Bauchkrämpfe
  • Schmerzen
  • Unruhe
  • Delirien (Bewusstseinsstörungen)
  • Kreislaufstörungen
  • Kollaps

Kommt der Milchsaft mit Haut in Kontakt, kann das zu Rötung, Schwellung oder Juckreiz führen. Gerät der Pflanzensaft ins Auge, kann sich die Binde- und Hornhaut entzünden.

Was tun bei Vergiftung mit Wolfsmilch?

Sind kleinere Mengen verzehrt worden, sollte reichlich Flüssigkeit verabreicht werden. Ebenso hat sich Medizinalkohle bewährt. Sie bindet Bakterien und Giftstoffe. Wer größere Mengen Milchsaft geschluckt hat, sollte sofort einen Arzt aufsuchen.

Bei Hautkontakt sollten Sie die betroffenen Stellen gründlich mit Wasser abwaschen. Ist Milchsaft ins Auge gelangt, spülen Sie es ebenso mit lauwarmem Wasser aus, am besten über mehrere Minuten. Auch wenn sich danach keine Beschwerden einstellen, sollten Sie auf jeden Fall einen Augenarzt aufsuchen.

Richtiger Standort: abhängig von der Sorte

Die verschiedenen Wolfsmilchgewächse stellen unterschiedliche Anforderungen an Standort und Boden. Zu den bekanntesten zählen diese drei Sorten für den Garten:

Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias)

Die sommergrüne Sorte eignet sich besonders für sonnige Standorte und extrem trockene Böden. Ihre zitronengelben Blüten locken zwischen Juni und August viele Insekten an.

Kreuzblättrige Wolfsmilch (Euphorbia lathyris)

Sie ist auch unter dem volkstümlichen Namen Wühlmaus-Wolfsmilch bekannt, weil die Staude auf natürliche Weise die kleinen Nager fernhalten soll – was wissenschaftlich allerdings nicht belegt ist. Die Kreuzblättrige Wolfsmilch gedeiht am besten an einem sonnigen Standort mit durchlässigem, lockerem Boden. Sie blüht hellgelb zwischen Mai und Juli.

Mandelblättrige Wolfsmilch (Euphorbia amygdaloides)

Auch Mandel-Wolfsmilch genannt. Diese immergrüne Sorte bevorzugt lichten Schatten bis Halbschatten und wächst in frischem, durchlässigem Boden besonders üppig. Um die kalte Jahreszeit gut zu überstehen, empfiehlt sich ein vor zu starker Wintersonne geschützter Standort. Die rote Mandel-Wolfsmilch ('Purpurea') blüht im Frühjahr grün-gelb und trägt purpurrote, wintergrüne Blätter.

Wolfsmilch schneiden – oder nicht?

Das Laub von sommergrünen Sorten, wie Zypressen-Wolfsmilch, Süße Wolfsmilch (Euphorbis dulcis 'Chamaeleon') oder Steppen-Wolfsmilch (Euphorbia seguieriana ssp. niciciana), können Sie im Herbst und Winter stehen lassen. Die trockenen Triebe schützen die Pflanze vor Kälte und Frost. Der Bund deutscher Staudengärtner empfiehlt, dass man nach der Blüte im Frühjahr lediglich vertrocknete Pflanzenteile abschneidet. Die Blütezeit beginnt, je nach Sorte, zwischen April und Juni.

Wintergrüne Sorten, wie die Mandelblättrige Wolfsmilch, die Mittelmeer-Wolfsmilch (Euphorbia characias ssp. wulfenii) oder die Walzen-Wolfsmilch (Euphorbia myrsinites), brauchen überhaupt keinen Rückschnitt.

Wolfsmilch vermehren: Aussaat, Teilung, Stecklinge

Wolfsmilchgewächse lassen sich auf verschiedenen Wegen vermehren, zum Beispiel durch Selbstaussaat. Möchten Sie darauf nicht warten, können Sie ältere Exemplare teilen und die abgetrennten Neupflanzen an einen anderen Platz in Ihrem Garten setzen.

Unser Tipp
Um sich vor Hautreizungen und Allergien zu schützen, sollten Sie Handschuhe benutzen.

Oder Sie ziehen Wolfsmilch aus Stecklingen – was allerdings ein wenig aufwendiger, aber machbar ist. Für diese Methode werden sogenannte Kopf- oder Triebstecklinge im Frühjahr geschnitten. Diese sollten umgehend in ein Gefäß mit lauwarmem Wasser gelegt werden, sodass der Milchsaft ablaufen kann.

Pflege-Steckbrief

Wolfsmilch (Euphorbia)
Standort sortenabhängig (meist sonnig, selten schattig bis halbschattig)
Boden sortenabhängig (meist durchlässig, locker und trocken, selten feucht)
Bekannte Sorten Zypressen-Wolfsmilch, Kreuzblättrige Wolfsmilch, Mandelblättrige Wolfsmilch
Schneiden sommergrüne Sorten: nach Frühjahrsblüte nur vertrocknete Pflanzenteile, wintergrüne Sorten: kein Rückschnitt
Vermehren Aussaat, Teilung, Stecklinge
Besonderheit giftiger Milchsaft führt zu Hautreizungen, allergischen Reaktionen etc.
Verwendete Quellen
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