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Bornavirus BoDV-1: Gehirnentzündung kann für Menschen tödlich sein


Hochgefährliche Gehirnentzündung
Das Bornavirus kann für Menschen tödlich sein


Aktualisiert am 10.10.2018Lesedauer: 2 Min.
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Die Feldspitzmaus: Das possierliche Tierchen ist Träger des gefährlichen Bornavirus. Ihm selbst kann der Erreger nichts anhaben. (Quelle: CreativeNature_nl/getty-images-bilder)

Das Bornavirus kann bei gesunden Menschen eine tödliche Gehirnentzündung auslösen.

Im Frühjahr waren in Deutschland erstmals Todesfälle bekannt geworden, bei denen das Bornavirus als Auslöser galt. Wie das Internetportal www.infranken.de berichtet, ist ein vormals gesunder 25-jähriger Student aus Mittelfranken ebenfalls infolge einer Infektion mit dem Virus gestorben. Insgesamt erkrankten in den vergangenen Jahren in Deutschland fünf Menschen an der Virusinfektion. Vier von ihnen starben, einer überlebte mit massiven Hirnschäden.

Jetzt konnten Wissenschaftler des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) zusammen mit verschiedenen Universitätskliniken und weiteren wissenschaftlichen Einrichtungen das Virus als Auslöser der schweren Gehirnentzündungen mit Todesfolge sicher nachweisen.

Bei zwei der Verstorbenen handelte es sich um Empfänger von Spenderorganen ein und desselben Spenders. Der Spender war mit dem Bornavirus infiziert. Der dritte Empfänger von Organen des Spenders hatte massive Hirnschäden erlitten. Alle haben sich offenbar bei der Operation zur Übertragung von Leber und Nieren infiziert. Die Empfänger der Organe trugen den Wissenschaftlern zufolge im Gehirn das Bornavirus. Außerdem konnten im Blutserum der Patienten Antikörper gegen das Virus nachgewiesen werden. Alle fünf Infizierten hatten eine schwere Entzündung des Gehirns.

Wie es zur Ansteckung kommen konnte, ist nicht geklärt

Bei zwei weiteren Todesfällen konnte ebenfalls das Bornavirus nachgewiesen werden. Als Todesursache wurde auch hier von einer Gehirnentzündung ausgegangen. Die Verstorbenen hatten akute Symptome einer Enzephalitis und wurden intensiv dagegen behandelt, allerdings ohne Erfolg. Wie sie sich mit dem Virus infizieren konnten, ist noch rätselhaft. Unklar ist auch, wie sich der Organspender selbst mit dem Bornavirus infiziert hatte.

Das Bornavirus

Das Borna disease virus 1 (BoDV-1) ist der Erreger der Borna'schen Krankheit. Es handelt sich um eine schwere neurologische Erkrankung. Sie tritt häufig bei Pferden und Schafen auf und verläuft oft tödlich.

Die Feldspitzmaus überträgt das Bornavirus

Der kleine Nager mit der spitzen Schnute ist der Wirt des Bornavirus. Der Erreger kann ihm allerdings nichts anhaben. Immer wieder stecken sich jedoch Pferde und Schafe über Ausscheidungen (Urin und Speichel) bei der Maus an und erkranken. Bei ihnen und anderen Säugetieren kann es zum Ausbruch der Borna’schen Krankheit kommen. Die Infektion befällt das zentrale Nervensystem (Gehirn und Rückenmark). Die Tiere zeigen neurologische Symptome von Apathie über Orientierungslosigkeit bis hin zum Zusammenbruch mit Todesfolge.

Wo tritt das Bornavirus auf?

Der Erreger konnte bislang nur in bestimmten Regionen nachgewiesen werden. Dazu zählen verschiedene Gebiete innerhalb Ost- und Süddeutschlands, Österreichs, der Schweiz und Lichtensteins. Pferde haben sich gehäuft in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern mit dem Bornavirus infiziert. Es gibt jedoch viele Pferde, die gegen das Bornavirus Antikörper entwickelt haben und dadurch nicht an der Borna’schen Krankheit leiden.

Derzeit gibt es keine zugelassenen antiviralen Therapien gegen eine Bornavirusinfektion beim Menschen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • www.infranken.de: "Bornavirus kann zu Gehirnhautentzündungen führen: Mann (25) aus Franken stirbt an Pferdevirus"
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