Fettabsaugung (Liposuktion): Risiken und Komplikationen der Operation

Unliebsame Fettpolster lassen sich mittels Fettabsaugung chirurgisch entfernen. Ein solcher Eingriff sollte gut überlegt sein, Komplikationen sind möglich.

Übergewicht kann eine Belastung für den Körper und die Psyche sein. Dennoch sollten Sie sich mit dem Abnehmen Zeit nehmen und langfristig über eine gesunde Ernährung und viel Sport versuchen, das überflüssige Gewicht und Fett loszuwerden. Denn schnelle Eingriffe wie eine Fettabsaugung, auch Liposuktion genannt, bergen immer auch Risiken für Ihre Gesundheit.

Wann eine Fettabsaugung Sinn macht

"Viele Interessenten machen sich von einer Liposuktion falsche Vorstellungen", sagt Prof. Riccardo Giunta, Direktor der Abteilung für Handchirurgie, Plastische Chirurgie und Ästhetische Chirurgie der Ludwig-Maximilians-Universität München. Der Grund: Eine Fettabsaugung ist nicht das richtige Mittel bei Übergewicht. Bleiben dagegen nach einer Ernährungsumstellung und trotz viel Bewegung hartnäckige Fettpolster, kann eine Liposuktion eventuell Abhilfe schaffen.

Voraussetzung für einen gelungenen Eingriff ist ein ausführliches Gespräch über die Details der Operation und mögliche Komplikationen.

Komplikationen bei der Fettabsaugung

Denn wie jede Operation birgt auch eine Liposuktion bestimmte Risiken. Die häufigste Komplikation einer Fettabsaugung (neun Prozent) ist eine sogenannte Konturdeformation. Dabei kann es zu Dellen in der Haut oder Falten und Hautüberschuss kommen. Zudem sind folgende Komplikationen möglich:

• Schwellungen
• Blutergüsse und Blutungen
• Infektionen
• Wundheilungsstörungen
• Thrombose
• Veränderung der Berührungsempfindlichkeit und Taubheitsgefühl
• Narbenbildung
• Verletzung innerer Organe (selten)
• Fettembolie (selten; gelöste Fetttröpfchen gelangen in Blutgefäße und führen dort zu einem partiellen oder vollständigen Gefäßverschluss. Gelangen die Fetttröpfchen ins Gehirn oder die Lunge, besteht Lebensgefahr)

Fettabsaugung am Po besonders gefährlich

Eine Fettembolie gehört zu den seltensten Komplikationen einer Fettabsaugung (etwa 0,03 Prozent). Allerdings gibt es eine Ausnahme: Bei Fettabsaugungen oder Fetttransplantationen am Gesäß, wie sie beispielsweise bei einem Brazilian butt lift (BBL) vorgenommen werden, kommt es häufiger zu dieser Komplikation (etwa bei 0,7 Prozent).

Daher gilt der BBL als Schönheitsoperation mit der höchsten Sterberate. Experten auf dem Gebiet gehen davon aus, dass es bei einer von 3.000 Fetttransplantationen am Gesäß zum Tod kommen kann, wobei Fettembolien die Haupttodesursache sind.

Fazit

Allgemein gilt: "Je länger die Operation dauert und umso mehr Fettgewebe auf einmal abgesaugt wird, desto höher ist das Risiko, dass es zu Komplikationen kommt", erklärt Torsten Kantelhardt, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie in Rottach-Egern.

Wer sich dennoch einer Fettabsaugung oder einer Art der Schönheitsoperation unterziehen möchte, sollte unbedingt einen geeigneten Arzt oder eine geeignete Ärztin auswählen. Denn die Risiken eines solchen Eingriffs können minimiert werden, wenn die Operation von einem qualifizierten plastischen Chirurgen mit genügend Erfahrung vorgenommen wird.

Der plastische Chirurg ist ein anerkannter Facharzt. Wählen Sie daher nur einen Arzt, der den Titel "Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie" beziehungsweise "Facharzt für Plastische Chirurgie" besitzt, informiert die Deutsche Gesellschaft für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie.