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Alzheimer: Früherkennung der Demenz-Erkrankung entwickelt


Alzheimer in der Nase früh erkennen

dpa, dpa, TU Darmstadt

15.11.2011Lesedauer: 2 Min.
Alzheimer könnte zukünftig in der Nase früher erkannt werden.Vergrößern des BildesAlzheimer könnte zukünftig in der Nase früher erkannt werden. (Quelle: archiv-bilder)
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Eiweiß-Ablagerungen in der Nase weisen schon Jahre vor den ersten Symptomen auf eine Alzheimer-Erkrankung hin. Das haben nun Chemiker der Technischen Universität Darmstadt festgestellt. Diese Entdeckung ermöglicht eine Alzheimer-Früherkennung und genauere Aussagen über das Stadium der Krankheit. Sieben Fragen rund um Alzheimer.

Eiweiß-Ablagerungen geben Aufschluss

Alzheimer ist bisher unheilbar und nur schwer zu diagnostizieren. Mit der an der Technischen Universität Darmstadt entwickelten Methode könnte die Hirnkrankheit nun Jahre vor Auftreten der ersten Symptome diagnostiziert werden. Die Chemiker stellten fest, dass sich Ablagerungen des sogenannten Tau-Proteins, die zum Absterben betroffener Hirnzellen führen, bereits vor Beginn einer Demenz in der Nasenschleimhaut nachweisen lassen.

Bisher an Nervenzellen der Augen erkennbar

"Bisher war lediglich bekannt, dass sich die schädlichen Ablagerungen nicht nur in Hirnzellen, sondern auch in den Nervenzellen der Augen zeigen", erklärte Professor Boris Schmidt vom Clemens-Schöpf-Institut für Organische Chemie und Biochemie. "Daher wurde eine Diagnose per Retina-Scan favorisiert. Dabei sollen fluoreszierende Farbstoffe die Ablagerungen im Auge für den untersuchenden Arzt sichtbar machen." Bei Forschungsarbeiten an solchen Farbstoffen entdeckten die Chemiker und der Pathologe Roland Heyny-von Haußen, dass diese auch Ablagerungen in der Nasenschleimhaut sichtbar machten. „Wir haben die typischen Ablagerungen an den sogenannten Bowman-Drüsen in der Nase gefunden, die unter anderem das Nasensekret produzieren“, so Schmidt.

Genauere Aussagen über Krankheitsstadium

Da es zwischen den Veränderungen in der Nasenschleimhaut und den Hirnstrukturen einen Zusammenhang gibt, erlaubt die Untersuchung der Nasenschleimhaut bisher genauere Aussagen als eine Diagnose per Netzhaut-Scan, erläutert Schmidt: „Je mehr Tau-Ablagerungen wir in den Nasen der Patienten gefunden haben, desto stärker waren auch die Hirnstrukturen befallen – ein solcher Zusammenhang konnte bei den Ablagerungen im Auge bislang nicht sicher festgestellt werden.“

Nasen-Untersuchung einfacher für Patienten

Von Vorteil bei einer Nasen-Untersuchung sei, dass sie für den Patienten einfacher ist. Für eine Vorsorgeuntersuchung könne die Farbsubstanz zum Aufspüren der Tau-Proteine in Tablettenform oder per Nasenspray verwendet werden, heißt es in der Mitteilung. Die Suche nach den verfärbten Ablagerungen könne dann mit einem Licht-Endoskop erfolgen.

Methode an Gewebeschnitten getestet - Studie folgt

In einer klinischen Studie untersuchen die Darmstädter nun zunächst die Nasenschleimhaut von 100 verstorbenen Alzheimer-Patienten, um den frühestmöglichen Diagnosezeitpunkt feststellen zu können. Parallel dazu wird an der Ludwig-Maximilians-Universität in München die endoskopische Diagnostik an Alzheimer-Patienten erprobt.

Frühzeitige Diagnose ist wichtig

Da Alzheimer bis heute nicht heilbar ist, liegt die Hoffnung in Therapien, die ein Fortschreiten der Krankheit verzögern oder aufhalten. Unabdingbar für deren wirkungsvollen Einsatz ist jedoch eine möglichst frühzeitige Diagnose der Erkrankung.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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